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Von Täbriz bis Tuti kelim

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Täbriz

Die Ursprünge der Stadt Täbriz in Aserbaidschan im Iran reichen sehr weit zurück. Sie wird von den türkischstämmigen Azeri bewohnt und genoss über Jahrhunderte hinweg den Ruf eines Zentrums orientalischer Kultur; aber erst im Mittelalter vollzog sich die größte Entwicklung der Künste. Miniaturmaler von Manuskripten, Seidensticker, höfische Maler und Ziselierer beeinflussten die Werke der Teppichweber auf gleiche Weise, wie sie auch selbst eigene Kunstwerke schufen. Bei den Täbriz der neuen Herstellung, auch mit Seideneinsätzen im Flor, folgt auf den Namen 60 Raj, 70 Raj usw. Bei der persischen Maßeinheit, die in Aserbaidschan verwendet wird und etwa 7 cm entspricht, gibt die Ziffer die Anzahl der Knoten oder Raj (oder Ghireh, Ghereh, Punzeh) an. 60 Raj bedeutet, dass auf 7 cm 60 Knoten kommen. Es bleibt aber dabei, dass die neuen Täbriz ganz anders sind, als diejenigen, die vor hundert oder zweihundert Jahren gemacht wurden. Im Handel gibt es eine Art von Teppichen, die Täbriz genannt werden und, gelinde gesagt, plump sind. Sie kosten so viel wie maschinell hergestellte Teppiche, aber sie sind einfach schrecklich. Den Kunden sagt das niemand, aber von den Angestellten werden sie „Abdeckplanen“ genannt.

Täbriz Haji Jalili, antik

Diese antiken Exemplare zählen zu den raffiniertesten und einmaligsten Täbriz. Die Teppiche werden in den Handwerksbetrieben des großen Meisters Haji jialili hergestellt.

Tabbakhi Wolle

Diese Wolle wird von toten Tieren gewonnen; um sie benutzen zu können, wird sie mit Kalk behandelt. Dabei wird keine gute Wolle gewonnen, da sie dem Verschleiß weniger standhält und, verglichen mit Wollen von guter Qualität, eher glanzlos erscheint.

Talim

Das ist der Karton, auf dem das Muster auf Millimeterpapier gezeichnet wird und das der Teppichweber braucht, um den Teppich zu machen.

Talish antik teppich

Diese Teppiche werden im gleichnamigen Gebiet Talish, der südlichsten Gegend des Kaukasus, die zum Kaspischen Meer zeigt, gefertigt. Sie unterscheiden sich von anderen durch die längere Form und durch die relativ schmale Innenfläche, die meist so breit wie die Bordüre ist. Häufig ist das Muster im Met-Haneh ohne Verzierungen, was sehr außergewöhnlich ist, da im Orient die Tendenz bestand, jegliche freie Stelle zu verzieren. Die Hauptbordüre ist normalerweise mit elfenbeinfarbenem Untergrund gefertigt und von vielen kleineren Rahmen umgeben. Die einfarbige Innenfläche wird von einem spitzenähnlichen, dünnen Rand aus dünnen, gold-gelben spitzen Pfeilen umrandet.

Talsent berber-Teppiche

Diese Teppiche werden den türkischstämmigen Nogai Nomadenvölkern zugeschrieben, die in der Steppe in der Gegend von Mogan leben. Diese liegt im Südosten des Kaukasus zwischen Talish und Shirvan. Außer den Talish und Shirvan haben die von ihnen geknüpften Teppiche Einflüsse durch die Kulturen Daghestans und Ghendjes erfahren.

Tazenacht berber-Teppiche

Sie stammen aus der gleichnamigen Region im Süden Marokkos. Sie zeigen Naturfarben und orientalisch inspirierte Muster. Diese Teppiche wirken durch die klassische Safranfarbe und die anderen Naturfarben aus diesem Gebiet sehr elegant.

Teppich-Gewebe

Die miteinander verknüpften Kett-und Schussfäden.

Teppichwebstuhl

Mit diesem Gerät werden sowohl flache Teppiche als auch Exemplare mit Flor hergestellt. Er besteht aus zwei Längs- und zwei Querachsen; die letzteren (oben und unten angebracht) werden Weberbaum genannt und an ihnen werden die Kettfäden befestigt. Ein anderes Element des Webrahmens sind die Litzen, die das Einführen des Schussfadens erleichtern. Prinzipiell gibt es zwei Arten von Webstühlen: den vertikalen und den horizontalen. Der horizontale Webstuhl lässt sich leicht auf- und abbauen und eignet sich dadurch für den Transport; er ist daher für Nomaden- und Halbnomadenvölker typisch. Auf ihm erhält man jedoch keine großdimensionierten Teppiche. Der vertikale Webstuhl wird von Webern mit festem Wohnsitz und in den Manufakturbetrieben benutzt; er ist zweckmäßig konstruiert und hat versetzbare und schwenkbare Weberbäume, auf denen man auch sehr lange Teppiche herstellen kann.

Teppichwolle

Die Wolle für die Teppiche wird von Ziegen, Kamelen, Lamas, Schafen, Alpakas, Vikunjas und Angorakaninchen gewonnen. Es ist vom jeweiligen Land abhängig, von welchem Tier die Wolle gewonnen wird, aber meist werden dafür Schafe und Ziegen genutzt; auch Kamelhaar wird häufig für Beige- und helle Brauntöne genutzt.

Tibetische Decò Teppiche

Kürzlich hergestellte Handwerksprodukte aus Tibet, die normalerweise von Hand geknüpft werden. Ihre Sujets erinnern an Art Decò, sie sind relativ elegant und raffiniert und werden mit kleinen, dichten Knoten hergestellt und flach abrasiert. Schuss- und Kettfaden sind aus Baumwolle. Für den Flor dagegen, dessen Sujets aus Seide sind, wird die hochgeschätzte Yakwolle und die Wolle der Plateau Schafe verwendet, die auf 3000 m auf den tibetischen Hochebenen leben.

Torba

So wird eine Beutelform genannt, die von den Turkmenenvölkern als Behälter verwendet wird.

Tufted-Technik

Diese Technik nutzt man, um geknüpfte Teppiche herzustellen. Die Wolle für den Flor wird ohne Knoten auf einer Grundstruktur aus Baumwolle mit bereits eingefügten Schuss- und Kettfäden (wie bei den Stoffen für Stickereien im „halben Kreuzstich“) eingearbeitet. Wenn der Teppich fertig ist, wird auf der Rückseite ein Klebstoff verteilt, um alles zu befestigen. Manchmal wird dafür auch Silikon verwendet, damit der Teppich nicht so starr wird. Danach wird Stoff auf die Rückseite geklebt, um den Kleber zu verdecken. Anschließend wird der Teppich zugeschnitten. Dabei gibt es ein kleines Problem: mit der Zeit wird der Kleber porös und es sieht unter dem Teppich aus, als wäre Maismehl verschüttet worden; außerdem verlieren sie Fusseln und riechen übel. Oft löst sich bei der Reinigung der Stoff ab, der Teppich verliert seine Form und wellt sich. Zuletzt noch: da es sich um ein billiges und kommerzielles Produkt handelt, wird für gewöhnlich sehr schlechte Wolle verwendet.

Tuli, Shaggy und Tuli Surf Teppiche

Moderne indische Teppiche, die wegen ihres dicken Polyesterfadens auch „Spaghetti“ genannt werden. Die Fäden bleiben 5 cm lang und bildenden den Flor – wenn man ihn so nennen kann. Es gibt zwar auch Stücke, die sehr gut geknüpft sind, aber auch sie werden mit der Tuftet-Technik hergestellt und sind daher auf der Rückseite verklebt.

Tullu, tulu, tolu, tollu Teppiche

Das sind türkische geknüpfte Stammesteppiche mit sehr weichem, 10-15 cm langem Flor. Dieser besteht manchmal aus Angora und mit sehr einfach geometrischen Mustern. Die Teppiche werden als Decken genutzt.

Turkbaft o turkbaff

Dies ist ein anderer Name für den symmetrischen türkischen Knoten, der Ghiordes genannt wird. Dabei wird der Faden um zwei beieinanderliegende Kettfäden gewickelt, zwischen ihnen wieder herausgeführt und bildet so den Flor.

Tuti Kelim

Sie sind turkmenischen Ursprungs und mit stammestypischen Verzierungen und wurden verwendet, um die Bereiche der Jurten abzutrennen.